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Die Mülheimer Brücke

 

 

Geschichte Der Schachfreund

Die Gründerjahre

Ein pathetischer Treueschwur (so berichtet das inzwischen vergilbte Gründungsprotokoll) stand im Oktober 1945 am Anfang der Geschichte der Schachfreunde Mülheim. Sechs Anhänger des königlichen Spieles gelobten nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, ihrer Leidenschaft für das Brettspiel künftig vereint nachzugehen. Was die sechs Gründer dazu bewog, inmitten des von Bomben zerstörten Köln einen Schachverein aus der Taufe zu heben, geht aus der Vereins-Chronik allerdings nicht hervor.

Laut dem vorliegenden Protokoll der Gründungsversammlung wurden die Schachfreunde Köln-Mülheim am Mittwoch den 05. September 1945 gegründet.
Die genaue Uhrzeit wurde nicht vermerkt. Als Gründungs-Ort wurde die Gaststätte "Hofburg" in Köln-Mülheim, Mülheimer Freiheit 125 genannt - also nicht der "Mülheimer Bunker", wie zuweilen angenommen wird. Die Kölner - insbesondere die, die zu Zeiten der Bombennächte in Köln lebten - waren nach Kriegsende ja froh, wenn sie
  a) noch lebten und
  b) nicht mehr im (engen) Bunker hocken mussten.

Die 6 Gründungsmitglieder waren:

- Johann Esser (1. Vorsitzender)
- Josef Hockerts (1. Kassierer)
- Adolf Grün (1. Schriftführer)
- Paul Rodenkirchen (Schachwart)
- Caspar Berg
- Dr. A. Möllenhoff

Der "Legende" nach, waren dies zum Teil Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft oder auch Leute die sich im "Mülheimer Bunker", während der Bombardements, Schutz gefunden haben, aber dies kann sich möglicherweise auch auf etwas später eingetretene Mitglieder beziehen.

Laut Mitgliederversammlung vom 10.1.1946 zählte der Verein schon 38 Spieler, und am 1.8.1946 - nicht ganz ein Jahr nach Gründung - hatte der Verein bereits 67 Mitglieder. Ansonsten steht im Gründungsprotokoll nur wenig. Als notwendiges Spielmaterial wurde in den Anfangstagen privates Eigentum zur Verfügung gestellt.

Bemerkenswert ist der Abschluss der ersten Hauptversammlungsmitschrift:
Johann Esser, der die Zusammenkunft und somit die Gründung des Vereines in die Wege geleitet hatte, sprach sich darüber aus, dass er sich und dem Verein als Ziel die Förderung des Schachspiels innerhalb des Vereins und darüber hinaus im gesamten Kölner Schachleben gesteckt habe. Die Besprechung wurde mit einem TREUESCHWUR auf das Gelingen und Gedeihen des Vereines geschlossen!

1952 - 1961Flyer 1955

Der Verein zählt um die 60 Mitglieder. 3 Mannschaften spielen im Kölner Schachkreis. 1952 ziehen die Schachfreunde von der Gaststätte Löbach, Kranenstr. in das Hotel Winter in der Wallstr. 31 um. 1953 gelingt schließlich der Aufstieg in die Oberliga des Schachverbands Mittelrhein (vielleicht vergleichbar mit der heutigen Regionalliga). 1955 feiert der Verein sein 10-jähriges Jubliäum mit 250 geladenen Gästen!

1960 ist die Mitgliederanzahl sprunghaft auf 32 gesunken, - man hatte sich von den nicht beitragszahlenden Mitgliedern getrennt.

Zur Post1961 - 1978

1961 wechselt das Spiellokal in die Gaststätte "Zur Post" in der Adamsstr., in dem der Verein 17 Jahre zu Hause ist. Die 1. Mannschaft spielt - wieder - in der Oberliga des SV Mittelrhein, die Zweite und Dritte in der Bezirksklasse.

1978 - 1993

1978 zog der Verein schließlich in einen Raum in der Mülheimer Freiheit 128 ein. Freiheit Die Räumlichkeiten waren vom Mitglied Dieter Otto kostenfrei bereitgestellt worden, der Innenausbau wurde vom tatkräftigen Mitglied und langjährigem Kassierer Dieter Kels eigenhändig vorgenommen. Für die Versorgung an den Spielabenden mit kleinen Speisen und Getränken sorgte unsere gute Fee Helga.

1980 wird Rolf Dahl zum 1. Vorsitzenden gewählt - ein Amt welches er 25 Jahre innehaben wird.

Zu dieser Zeit begann auch die Jugendarbeit an Bedeutung zu gewinnen. Insbesondere Franz Lützenkirchen trieb unerschütterlich das Projekt Jugend voran. Als der Verein dann 1993, nach 15 Jahren, wegen Eigennutzung das Spiellokal auf der Mülheimer Freiheit verlassen musste, zählte der Verein schon über 80 Mitglieder.

1993 - 2010

Die Suche nach einem Vereinsheim gestaltete sich aufgrund der Größe des Vereins als schwierig und so war die Freude groß, dass es Dieter Kels nach Gesprächen mit der Stadt Köln gelang, in den Parkanlagen hinter der Mülheimer Stadthalle, nahe des Rendsburger Platz, eine neue Lokalität aufzutun. Mitten im Park gelegen, zwar alt und etwas heruntergekommen, aber sehr groß und gut geschnitten und obendrein kostenfrei, sollte der Verein hier, obwohl zunächst nur übergangsweise gedacht, für über 16 Jahre sein zu Hause finden.  SFM

Durch diese guten Voraussetzungen konnte die Jugendarbeit weiter ausgebaut werden. In diesen Jahren überschritt die Mitgliederanzahl erstmals die Hundert. Dieser Trend setzte sich Anfang des Jahrtausends weiter fort und 2003 erreichte man die Rekordanzahl von über 180 Mitgliedern!

Der Verein modernisiert seine Satzung und wandelt sich in einen eingetragenen Verein um.




Einige Highlights aus dieser Zeit:

1999 Ernennung zum Landesleistungsstützpunkt
2003 Erlangung des Qualitätssiegel des Deutschen Schachbunds
"Deutscher Top-Schachverein für hervorragende Jugendarbeit"
2004 Sieger Jugendbundesliga West

Neben den großen sportlichen Erfolgen, insbesondere im Jugendbereich, zeigte sich in in den ersten 10 Jahren des neuen Jahrtausend auch die Kehrseite der Medaille - von internem Zank und Querelen berichten die Unterlagen aus dieser Zeit.

2010 - 2015

Im Jahre 2010 wurde der Verein dann "aus dem Paradies vertrieben", die Stadt-Köln setzte den lange beschlossenen Abriss des Gebäudes um. Es war dem tatkräftigen Einsatz des heutigen Kassierers Thomas Kirfel zu verdanken, dass der Verein im Don Bosco Club in der Tiefenthalstrasse eine neue Bleibe fand. Er hatte im Jahre 2007, nachdem Franz Lützenkirchen im Alter von 74 Jahren verstorben war, die Jugendarbeit von diesem praktisch "geerbt", und führt sie seitdem aufopferungsvoll fort.  DBC Ganz nebenbei hatte er die, in den neunziger Jahren von Aldo Annecchini aufgebaute, und von Sören Worofski weiter entwickelte Webseite, "übernommen" und durch eine professionelle Seite, -mit dem beliebten Ergebnisdienst- ersetzt.

Die Folgen des Bruchs, die der Umzug 2010 erzeugt hat, sind aber unübersehrbar. Die Mitgliederzahl ist von 95 auf nunmehr 80 geschrumpft, die finanzielle Situation ist aufgrund der seither anfallenden Mietzahlungen sehr gespannt.

Aber jetzt -im Jahr 2012- mehren sich wieder die positiven Anzeichen:

  • Der Verein hat weiterhin 6 Erwachsenen-, 1 Senioren- und 3 Jugendmannschaften am Start.
  • 2x im Monat, 11 x im Jahr finden Monatsblitz und Schnellschach statt und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Neben dem jährlichen Pokalturnier veranstalten wir Halloween ein Blitzschach-Einladungsturnier.
  • Die Posten des Jugenwarts und des Jugendtrainers konnten wieder besetzt werden. Der Verein investierte in die Ausbildung zum C-Trainer. Die Jugendabteilung hat wieder Zulauf, es findet regelmäßig Jugendtraining statt.
  • Notwendige Strukturreformen (z.B. Aktualisierung der Beitragsordnung, Einrichtung eines Mail-Systems) wurden auf den Weg gebracht und umgesetzt.
  • Die Webseite wird neu aufgebaut und mit einem neuen Layout versehen

Die Geschichte der Schachfreunde Köln-Mülheim wird weiter geschrieben.

01.06.2012

2016 -

15.01.2016 Umzug ins Stadtteilzentrum II Köln-Buchforst

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